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Filmvorführung: Dem Himmel ganz nah I 03.02.23, 19 Uhr

Der Film ist auf Bulgarisch mit deutschen Untertiteln.

Anmeldung: anmeldung@bulgarisches-kulturinstitut.de

Auf dem Weg nach Kardschali, südöstlich von Assenowgrad liegt in der Nähe des Dorfes Muldava auf einem Hügel das Kloster „Sveta Petka“, ein halbvergessener Schatz bulgarischer Kultur. In seiner ruhmreichen Geschichte lag das Kloster schon oft in Schutt und Asche. Dank der Menschen und ihrem Glauben hat es immer wieder dem Schicksal getrotzt. Bis zum heutigen Tage sind wunderbare Fresken erhalten, herausragende Beispiele der bulgarischen Renaissance.

In 2008 wurde die Klosteranlage samt der heiligen Reliquien und der Bibliothek vom Brand verwüstet. Heute lebt auf dem Berg in dem verwaisten Kloster nur noch eine Nonne, die Äbtissin Mutter Julita. Zwar war für sie der Brand ein unbeschreibliches Drama aber zugleich ein Zeichen Gottes: Der Herr hat sie berufen, das Kloster wieder aufzubauen. Und den Weg dahin. Koste was es wolle! Noch vor kurzem war Julita eine brave Mutter und Ehefrau und hatte einen guten Job in dem Finanzsektor der Hauptstadt. Aber die ausgebildete Volkswirtin und Theologin suchte schon immer nach neuen Herausforderungen. Als ihre Tochter das Haus verließ, quittierte sie kurzerhand ihre Stelle, trennte sich von dem Mann, rasierte sich den Kopf und ordinierte als Nonne. Die orthodoxe Kirche erkennt schnell die Entschlossenheit und Tatkraft der Frau. Julita wird zur Äbtissin des Klosters ernannt. 

Das Heiligtum ist nur zu Fuß, mit dem Esel oder mit dem Jeep zu erreichen. Viel zu selten trauen sich Besucher, den steinigen Weg ins Gebirge zu nehmen. So bleibt der 79-jährige Moslem Bojan mit seinem Esel das einzige zuverlässige Bindeglied zwischen Dorf und Kloster.

Der Film erzählt von der ehrgeizigen Äbtissin, die sich vorgenommen hat, mit Kraft und Mühe dem Kloster seine alte Pracht wiederzugeben und von einem Dorf, das seit 1990 außer seiner Kirche auch eine Moschee hat. Es ist auch eine Geschichte von den ewigen Mühen des Lebens, stattfindend in der Abgeschottenheit hinter den Klostermauern Tag für Tag, Jahr für Jahr und von den Menschen, die mit Demut und Stolz nach ihrem Platz zwischen Himmel und Erde suchen.

Es wird Archivmaterial verwendet, dass Stunden nach dem letzten Brand im Herbst 2010 aufgenommen wurde und auch Einstellungen, die das Leben im Kloster vor dem Brand zeigen, Dinge die nicht erhalten geblieben sind: Räume, Ikonen, Bücher, Reliquien.

Bulgarien, Deutschland /2019/ 77 Minuten

Genre: Dokumentarfilm
Drehbuch:  Christo Bakalski, Kornel Miglus

Regie: Christo Bakalski, Kornel MiglusKamera:   Robert Mleczko, Rali Ralchev

Musik: Tomer Moked Blum
Produzent: Christo Bakalski, Kornel Miglus

Produktion: BUL DOK LTD und VACANT

Der Film ist auf Bulgarisch mit deutschen Untertiteln.

Festivals: Goldener Riton 2019, Sofia Film Fest 2020

Ort: Bulgarisches Kulturinstitut

Leipziger Str. 114 – 115, 10117 Berlin

Eintritt: frei

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