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AUSSTELLUNGERÖFFNUNG „BULGARIEN1944-1989 VERBOTENE WAHRHEIT“ und „DER EISERNE VORHANG – BULGARIEN“ mit VORSTELLUNG des Dritten Bandes der Dokumentationsreihe | 01.02.2024, 19 Uhr

Ort: Bulgarisches Kulturinstitut | Leipziger Str. 114-115, 10117 Berlin | Eintritt: frei

In diesem Jahr sind es 80 Jahre seit 1944 und 35 Jahre seit der Wende in Bulgarien. Die Dokumentationsreihe über Bulgarien während des kommunistischen Regimes, die von Stoyan Raichevsky in Zusammenarbeit mit Fanna Kolarova erstellt wurde, wurde 2020 – 2023 auf Bulgarisch und Deutsch veröffentlicht. Am Abend, der dem 1. Februar, dem Tag der Opfer des Kommunismus, gewidmet ist, werden die beiden Autoren dem deutschen Publikum den dritten Band der Dokumentationsreihe vorstellen. Er umfasst den Zeitraum von 1989 bis zum Beitritt Bulgariens zur NATO und zur Europäischen Union. Die Buchvorstellung wird begleitet von den Dokumentarausstellungen „Bulgarien 1944 – 1989. Verbotene Wahrheit“ und „Der Eiserne Vorhang – Bulgarien“ von denselben Autoren.

Über das Projekt BULGARIEN AUF DEM WEG ZUR DEMOKRATIE UND DIE EURO-ATLANTISCHE INTEGRATION 1989-2007

Mit diesem Projekt zeigen wir bisher wenig bekannte Fakten aus der Geschichte Bulgariens während der Jahre der kommunistischen Diktatur und heben die verschiedenen Formen des Widerstands hervor, über die zu sprechen bis 1989 verboten war und die bis heute schwer zu erforschen sind. Die Wahrheit über den Widerstand in Bulgarien, die Unterdrückung in den Gefängnissen und Lagern und die Gewalt im Alltag war selbst vor den engsten Vertrauten strafbar / unmöglich zu erzählen. Dies ist einer der Gründe, warum jüngere Generationen heute so wenig über den kommunistischen Terror wissen. Mit diesem Projekt wollen wir dazu beitragen, dass ein vereintes Europa die Gründe für den heutigen Zustand Bulgariens versteht. Sie wurzeln in einer Reihe von ungerechten geopolitischen Entscheidungen und falschen Handlungen in jüngerer Zeit. Die Schäden, die durch die Kommunisierung und Sowjetisierung Osteuropas nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind, sind ein europaweites Problem, das noch immer unterschätzt und nicht ausreichend beleuchtet wird.

Stoyan Raichevsky, Fanna Kolarova

„BULGARIEN 1944 – 1989. EINE VERBOTENE WAHRHEIT“

Die Ausstellung zeigt das wahre Gesicht des Regimes in Bulgarien von 1944 bis 1989. Anhand von Dokumenten, Fotos und persönlichen Erinnerungen von Zeitgenossen präsentieren wir der Öffentlichkeit wenig bekannte und unterdrückte Fakten der bulgarischen Geschichte, informieren über den Terror und die Unterdrückung bei der Einführung und Aufrechterhaltung des kommunistischen Regimes, die Verweigerung der Menschenrechte und Freiheiten der Bürger, die Privilegien der Nomenklatura und des Repressionsapparates sowie die verschiedenen Formen des Widerstands des bulgarischen Volkes gegen die Diktatur.

„DER EISERNE VORHANG – BULGARIEN“

Die Dokumentarausstellung „Der Eiserne Vorhang – Bulgarien“ zeichnet die Schließung der Grenzen Bulgariens zu den Ländern der freien Welt, die eingeführte Grenzüberwachung nach sowjetischem Modell, die verschiedenen technischen Ausrüstungsmittel und Anlagen für die Kontrolle und die Verhinderung von Fluchten, die Schaffung eines breiten Agenten-Netzwerks innerhalb der örtlichen Bevölkerung, Propaganda und Erziehung der jungen Generationen zum Hass auf die demokratische Welt, auf diejenigen, die dem „sozialistischen Lager“ zu entkommen versuchten, nach. Gezeigt werden auch Dokumente über die Zusammenarbeit zwischen der Stasi und der Staatssicherheit bei der Überwachung von DDR-Bürgern, die Bulgarien besuchten, usw.


Über die Autoren

Stoyan Raichevsky ist Historiker, Publizist und Politiker. Bis 1989 war er einer von den oppositionellen Politikern, Dissidenten und Intellektuellen, die das kommunistische Regime in Bulgarien offen kritisierten. Seit 1989 nahm er aktiv an der Gründung der Union der demokratischen Kräfte (SDS) und an dem Kampf für den Übergang vom Totalitarismus zur Demokratie teil. Er war Abgeordneter in der XXXVI, XXXVII und der XXXVIII Volksversammlung, Mitglied der parlamentarischen Kommission für Nationale Sicherheit (1991-1994), stellvertretender Vorsitzender (1994-1997) und Vorsitzender (1997-2001) der parlamentarischen Kommission für Kultur und Medien der Volksversammlung. Vorsitzender der Demokratischen Partei 1896 (1994-2005), Vorsitzender der Bulgarischen Liga der Menschenrechte (seit 2006), Vorsitzender des Verbands „Istina“ („Wahrheit“). Autor von über 60 Büchern auf dem Gebiet der Geschichte, Ethnologie und Kultur.

Fanna Kolarova wurde 1949 in Sofia, Bulgarien, geboren. Im Herbst desselben Jahres wurde die Familie gewaltsam aus Sofia vertrieben, ohne das Recht, bis 1957 in der Hauptstadt zu leben. Die Weigerung des Vaters, als Informant für die Staatssicherheit zu arbeiten, führte zu einer lebenslangen Stigmatisierung der Familie.In den Jahren 1968-1974 studierte F. Kolarova an der Nationalen Kunstakademie in Sofia, Fach „Bildende Kunst“ und an der Akademie der Künste in Berlin – Weißensee. Im Jahr 1972 heiratete sie einen DDR-Bürger und siedelte in die DDR über. Seit 1974 ist sie als freischaffende Künstlerin in den Bereichen architektonische Gestaltung, Malerei, Grafik, Skulptur und Modedesign tätig. Sie gestaltete die Gebäude der Hauptverwaltung der Deutschen Telekom in Potsdam und Cottbus sowie mehrere „Räume der Stille“ in Berliner Krankenhäusern, darunter in Charité. Sie hatte zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen. Seit 2008 beschäftigt sie sich mit der Aufarbeitung der Geschichte der kommunistischen Diktatur mit dem Schwerpunkt Bulgarien. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Sofia.


Ort: Bulgarisches Kulturinstitut
Leipziger Str. 114 – 115, 10117 Berlin
Eintritt: frei

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